Sexuelle Evolution

Verstehen Sie das andere Geschlecht? Ich gestehe, ich auch nicht. Deshalb musste ich mir das Thema mal ganz sachlich und wissenschaftlich vorknöpfen. So von Anfang an. Ich meine jetzt nicht das erste Kennenlernen meiner Frau. Als ich sie nervös und aufgeregt gefragt habe, ob sie mal mit mir ausgehen möchte und ihr schon längst klar war, wie sie das gemeinsame Wohnzimmer einrichten wird. Ich bin auch nicht der, der rumschreit, dass er seine Rippe wiederhaben will. Sondern der, der überlegt, wie das alles angefangen haben könnte. Auf meiner Spurensuche bin ich auf zwei schon bekannte Flachdenker gestoßen und habe heimlich gelauscht. Nur zu wissenschaftlichen Zwecken natürlich.

Hast du dich schon einmal mit Evolution beschäftigt?
– Effl … olutziohn?
Richtig. Evolution besagt, dass eins aus dem anderen entstanden ist und sich dabei weiterentwickelt.
– Mai Fraa soggt ahh immä: du mit deim ge-effl. Damit mahnt sa bestimmd den Geistmenschen in mir.
Schon möglich. Aber weißt du vielleicht, wie lange es her ist, seit sich der Neanderthaler und der heutige Mensch getrennt haben?
(denkt nach) des is bestimmd scho a booa Jährla her. Mei Fraa werd soung‘, …
… wenn man dich so anschaut …
– woher wassd denn des jetzt?

Ich habe mitgedacht.
– Gell, aah su a  Errungaschaft der Effloollutziohn.
250 000 Jahre ist das her.
– dess der Neander fremd ganga is‘?
Andersrum: dass er nicht mehr fremd gegangen ist, sondern sich nur noch in der eigenen kleinen Gruppe fortgepflanzt hat. (schmunzelt) Spass muss sein.
– Ja, wasstd du, wos du dou soggst?
Natürlich, die evolutionären Stammbäume sind in Jahrhunderttausenden niedergeschrieben. So ist das mit der Schöpfung.
– Des mahn ich ned. Ich mahn, du soggst, fremd geeh schützt vorm Sterrbm.
Die Gattung natürlich – die Art.
– Solld mä ned amoll wiedä woss fä die Effloollutziohn mach’n? (stößt ihm auffordernd in die Seite) Für die Gaddung, die Ahrd?
Da hätte sicher deine Gattin was dagegen. Aber höre weiter: Wann haben sich Menschen und Affen evolutionsbiologisch getrennt?
– Oh, oh, oh! Dess sin looonga Zeidräum. Des ist ja scho … weiiid …
Etwa 15 Millionen Jahre. Der letzte gemeinsame Vorfahre war der Proconsul. Ein nettes kleines affenähnliches Wesen.
– Aha.
Und der letzte Gemeinsame von Säugetier und Reptil?
– Dou fräggst wos. Dou kommä lang drübä nouchdenggn. Wenn ich su überläich …
Es war eine Segelechse vor etwa 280 Millionen Jahren.
– Du willst doch auf irgendwos naus. Du fräggst mich doch des Zeuch ned, weil der Tag so schee is und ich su a aufgeweggds Källchen bin.
Wann haben sich evolutionstechnisch Mann und Frau voneinander wegentwickelt?
(guckt ungläubig)
Die Antwort ist: man weiß es nicht genau. Die ältesten Beweise sind 565 Millionen Jahre alt. Man hat in Australien ein wurmähnliches Wesen namens Funisia Dorothea gefunden. Als älteste Gemeinsamkeit.
– Di Doro?
Erschreckend, nicht?
– A Wurrrm?
Allmählich kann ich verstehen, dass man glauben mag, Mann und Frau kommen von verschiedenen Planeten.
– Bin ich dann wohl eher mid’m  Pinguin nähä väwandt …?
… und kannst ihn besser verstehen, als eine Frau.
– Drum harmonier’n wir körrbälich nur manchmal.
Aber gerade das sollte evolutionstechnisch doch klappen.
– Ned, wenn sie soggd – ned.
Zwischen Wollen und Können ist auch ein Unterschied.
– Däbei hobb ich’s ganz einfühlend mit weiblicher Indelligenz brobiert.
Was hast du denn gesagt?
– Sie kennd sich selbä doch an He-Punkt vordäuschen.
Mir scheint, du hast dich vom Hauptstrang der Evolution noch früher abgespaltet.
– Bestimmd. Wassd ja, wer fremd geht läbd längä

(Bildnachweis: © Eidolyn / photocase.com)

1 ganzes Jahr dahingedacht

Nun ist es soweit. Irgendwann musste es geschehen. Da tippt man unbedarft vor sich hin und dann trifft es einen wie mit einem Schlag. Das ist nun mal so, click werden die einen sagen – war ja voraus zu sehen, buy viagra die anderen. Doch wenn es dann soweit ist, viagra ist es soweit und man freut sich.

Seit einem Jahr fließt Flüssiges bis Überflüssiges den Bach, oder sollte ich geografisch korrekter schreiben, die Regnitz hinunter. Immer wieder wird getextet, ausprobiert und satirisch zusammengefasst. Da stehen völlig ungeordnet tiefgründige Gedichte neben flachgründigen Dialogen. Kursive Unterdurchschnittsbürger treffen auf neunmalkluge Exzentriker und formulieren Gedanken, die Sie sich schenken können. Dazwischen die eine oder andere Nachricht über das verworrene Autorenwirken eines Grottenolms (siehe oben) auf seinem Irrweg durch das Alphabet.

Ein Jahr und die Quelle ist noch nicht versiegt, regelmäßig 3-stellige Besucherzahlen auf dahingedacht.de – wenn das kein Grund zum Feiern ist …

Interview feelgoodradio (Foto: Tamara Pirschalawa)

Interview feelgoodradio (Foto: Tamara Pirschalawa)