Wer weiß was kommt. Alles ist möglich. Ich wünsch euch was.
Archiv für das Jahr: 2010
Wo ist {ELEFANT}
„Wenn ich meine Katze auf Linux laufen lasse, verbraucht sie weniger Futter.“ Mit solchen und ähnliche Erkenntnissen befasst sich der Informatiker nach Dienstschluss. Als ich neulich über das Programmiergeschafel stolperte, recipe fiel mir sofort wieder das alte binäre System dieser Welt ein – maskulin und feminin. Gemäß dem Grundsatz der Maschinensprache: es fließt Strom oder nicht, schreibe das einfach mal fort.
- Informatiker jagen Elefanten, indem sie Algorithmus A ausführen:
begin { Gehe nach Afrika Beginne am Kap der guten Hoffnung Durchkreuze Afrika von Süden nach Norden bidirektional in Ost-West-Richtung Für jedes Durchkreuzen tue { Fange jedes Tier, das Du siehst Vergleiche jedes gefangene Tier mit einem als Elefant bekannten Tier halte an bei Übereinstimmung } }
- Erfahrene Programmierer verändern Algorithmus A, indem sie ein als Elefant bekanntes Tier in Kairo plazieren, damit das Programm in jedem Fall korrekt beendet wird.
- Assembler-Programmierer bevorzugen die Ausführung von Algorithmus A auf Händen und Knien.
- SQL-Programmierer verwenden folgenden Ausdruck:
SELECT Elefant FROM Afrika.
- Natural-Programmierer lassen sich von ADABAS einen Elefanten bringen.
- Logo-Programmierer reiten durch Afrika auf ihrer Schildkröte.
- COBOL-Programmierer tun dies auf einem Dinosaurier.
- BASIC-Programmierer bevorzugen jedoch einen mit Samt ausgepolsterten Einspänner, bei dem die Bremsen ständig angezogen sind.
- C-Programmierer bestimmen zuerst mit sizeof() die nötige Speichermenge für einen Elefanten, versuchen diese zu allozieren, vergessen dabei das Ergebnis abzuprüfen und schiessen dann mit wilden Pointern auf den Elefanten.
- C++ – Programmierer bestehen darauf, daß der Elefant eine Klasse sei, und somit schließlich seine Fang-Methoden selbst mitzubringen habe. Und wenn der Elefant Afrika verlassen sollte, dann wird ja automatisch sein Destruktor ausgelöst.
- Pascal-Programmierer markieren zuerst einen Punkt auf der Landkarte, schreiben dann END davor und träumen davon, daß Nikolaus Wirth von einem Elefanten totgetrampelt wird.
- Modula-Programmierer importieren einen Elefanten aus/von einem Zoo.
- LISP-Programmierer bauen einen Irrgarten aus Klammern und hoffen, daß sich der Elefant darin verirrt.
- Mathematiker jagen Elefanten, indem sie nach Afrika gehen, alles entfernen, was nicht Elefant ist und ein Element der Restmenge fangen.
- Erfahrene Mathematiker werden zunächst versuchen, die Existenz mindestens eines eineindeutigen Elefanten zu beweisen, bevor sie mit Schritt 1 als untergeordneter Übungsaufgabe fortfahren.
- Mathematikprofessoren beweisen die Existenz mindestens eines eineindeutigen Elefanten und überlassen dann das Aufspüren und Einfangen eines tatsächlichen Elefanten ihren Studenten.
- Ingenieure jagen Elefanten, indem sie nach Afrika gehen, jedes graue Tier fangen, das ihnen über den Weg läuft und es als Elefant nehmen, wenn das Gewicht nicht mehr als 15% von dem eines vorher gefangenem Elefanten abweicht.
- Wirtschaftswissenschaftler jagen keine Elefanten. Aber sie sind fest davon überzeugt, daß die Elefanten sich selber stellen würden, wenn man ihnen nur genug bezahlt.
- Statistiker jagen das erste Tier, das sie sehen n-mal und nennen es Elefant.
- Systemanalytiker wären theoretisch in der Lage, die Korrelation zwischen Hutgröße und Trefferquote bei der Elefantenjagd zu bestimmen, wenn ihnen nur jemand sagen würde, was ein Elefant ist.
- SAP-Systemingenieure erklären das erstbeste Tier zu einem Elefanten und passen Ihre Vorstellungen eines Elefanten an dieses Tier an.
- Microsoft kauft einen Elefanten aus dem Zoo in Seattle, kopiert ihn massenhaft, redet aller Welt ein, daß jeder einen bräuchte und daß dieser die ideale Ergänzung zu MS Office sei und exportiert 14 Mio. Stück nach Afrika.
- Windows NT Programmierer schiessen mit völlig ungeeigneten Gewehren in die völlig falsche Richtung und erklären dann, daß es ein Fehler am Elefanten sein muß.
- Windows 95 Programmierer tun dasselbe, nur mit Pfeil und Bogen.
- Feminine verlieren in Afrika die Orientierung, fragen den nächsten Großwildjäger nach dem Weg und wenig später wundern sie sich, warum sie dem Mann nun die Socken stopfen.
- Germanisten sehen den Ursprung von allem in der kulturellen Entwicklung und seinen Sinnsprüchen. Ergo: ELEFANT ist ein Haustier in einem Porzellanladen. Er kann teilweise als Mücke, aber auch als Inliner auftreten.
- Professionelle des käuflichen Gewerbes halten alles für einen ELEFANTEN, die mit einem langen Rüssel prahlen, auf großem Fuß leben, aber dann kleinlaut werden, wenn es um die Mäuse geht.
- Maskuline gehen kurzerhand nach folgender Formel vor (Der Wert für {SONSTIGES} geht gegen NULL):
ELEFANT = WELT minus FUSSBALL minus FRAUEN minus {SONSTIGES}
- Grüne Witwen gehen bei der Elefantensuche von folgenden Fakten aus: Er ist stark wie ein Bulle, besitzt eine Front-Extremität, die aus einem einzigen langen biegsamen Muskel besteht und macht auf einen kleinen Wink hin Männchen. Deshalb Definitionsmenge = {Briefträger, Handwerker aller Art, Lieferant, GEZ} In Ausnahmefällen auch {Zeugen Jehovas}
- Tarzan-Fans stellen sich an einem beliebigen Ort auf, stoßen einen Schrei aus, der entfernt an das orgastische Jodeln eines Opernsängers erinnert, der sich an den Songs von van Halen probiert. Dabei erklärt er alle Lebewesen, die sich nähern und keinen weisen Kittel tragen und von grün Uniformierten begleitet werden, zu ELEFANTEN.
- Intellektuelle Atheisten weigern sich grundsätzlich an ein graues Rüsseltier zu glauben, solange es behauptet Teil einer Schöpfung zu sein.
- 2/3 aller verheirateten Frauen sind aufgrund der Faktoren {Rüssel, Fettschicht, Trägheit} davon überzeugt, dass ihr Angetrauter während der Ehe plötzlich als ELEFANT wiedergeboren wurde. Das restliche Drittel kennt die Mutation schon und gibt ihn vorher in einen drittklassigen Zoo oder in die mitleidigen Hände einer alternden Sozialpädagogin.
- Elefanten sind bekanntlich Tiere und daher einfacher strukturiert. Für sie sieht die Formel so aus:
ELEFANT = ELEFANT
(Bildnachweis: © mattes1981 / photocase.com)
Privat-Politik-Platitüde
Politische Statements haben manchmal etwas verblüffend Verblüffendes. Gerade zur Weihnachtszeit wird allen und jedem gedankt. Ob zu Recht oder aus Routine, wird man nicht immer mit Bestimmtheit sagen können. Wem sollte ich eher danken sollen, als meinem Eheweib Elke. Und das gnadenlos und von ganzem Herzen. Grandiose Formulierungsvorlage kam vom Oberbürgermeister meines wunderschön verschneiten Städtchen Bamberg. Die kann man unter dem Klickmich nachlesen (neudeutsch: Spoiler)
SpoilerDank eines eisernen Sparkurses, salve einer klaren Prioritätenbildung, eines ausgezeichneten Kämmerers, eines verantwortungsbewussten Stadtrats und zukunftsweisender Politik wurde ge geschafft, dass die Stadt Bamberg die große und weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bislang vergleichsweise gut überstanden hat. Der Stadtrat kann sich darü…ber freuen und stolz darauf sein, dass ein Haushalt verabschiedet wurde, der ausgeglichen ist und keine Nettoneuverschuldung auslösen wird. Eine erste und sehr gute Botschaft, zumal wir schon seit dem Jahr 2005 ausnahmslos Haushalte verabschiedet haben, die von unseren Konsolidierungsbemühungen geprägt waren. Das ist vorbildlich und ein Erfolg, weil wir die Verschuldung konsequent und regelmäßig zurückgeführt haben, wobei ich meinen Amtsvorgänger in den Dank ausdrücklich einbeziehen will.Originalton Milde
Dank eines eisernen Sparkurses, einer klaren Prioritätenbildung eines ausgezeichneten Eheweibes Elke, zweier teils sogar verantwortungsbewussten halbwüchsigen Söhne und zukunftsweisender Haushaltsplanung wurde geschafft, dass meine Familie die große und weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bislang vergleichsweise gut überstanden hat. Der Familienrat kann sich darüber freuen und stolz darauf sein, dass ein Haushalt verabschiedet wurde, der ausgeglichen ist und keine (auch nicht Netto-) Neuverschuldung auslösen wird. Eine erste und sehr gute Botschaft, zumal wir schon seit dem Jahr 1991 (Jahr der Familiengründung) ausnahmslos Haushalte verabschiedet haben, die (dank der umsichtigen Finanzpolitik) keine Konsolidierungsbemühungen nötig gemacht haben. Das ist vorbildlich und ein Erfolg, weil wir die unvermeidbare Immobilien-Verschuldung konsequent und regelmäßig zurückführen konnten, wobei ich die bayerische und bundesdeutsche Staatsführung in den Dank ausdrücklich nicht einbeziehen will.
Aufklärung statt Jugendschutz
Jugendschutz muss sein, das ist keine Frage. Sind jedoch Vorschriften hilfreich, die Kunst und Literatur in den Bereich der Kriminalität schieben? Übertreibungen schaden immer. Außer natürlich bei den Texten in dahingedacht.de .
Ich kann mir’s leider nicht verknusen,
heute zeig ich einen Busen.
Prall und schön, nahrhaft gar
Fällt er ins Auge, das ist wahr.
—
Doch es rufen strenge Leut‘,
sowas gehört verboten heut.
Packt ihm schwarz den Balken vor,
am besten noch mit Trauerflor.
—
Niemand darf die Frau mehr sehn,
ist sie noch so rund und schön.
Jedermann kriegt ’nen Komplex,
Rauf damit, auf den Index.
—
Was denkt man sich als nächstes aus,
„dem Mund, dem Mund macht den Garaus“.
Sinnlich küssend, grausam schrein,
sowas muss verboten sein.
—
Oder gar das lockig Haar,
lockt es doch und ist sogar,
arges sinnlich Attribut,
fort mit ihm und dann ist gut.
—
Nehmen wir das ganze Weib,
verführt den Manne allezeit.
Fort mit dem dummen Argument,
die Natur wär’s gewesen, die da brennt.
—
Liebe Leut, bleibt auf dem Teppich,
sei er rund, und sei er eckig.
Ein hohes Gut ist frei zu sein,
und aufgeklärt dabei zu sein.
Adpfentweisheiten der Alten
Man kann ruhig an die Bauernregel glauben. Vor allem, wenn man sie selbst geschrieben hat.
ist der Sommer sicher aus.
macht es trotzdem keinen Spass.
und die Bauernregel find‘ ihr End.
(Bildnachweis: © .marqs / photocase.com)
Haiku betrachtet anders
Und plötzlich war ein Haiku da; diese seltsame japanische Versform, capsule mit der ich mich vor längerem schon einmal beschäftigte. Silbenzählend mit 5 – 7 – 5 werden lyrische Gedanken formuliert. Damit kann man alles beschreiben. Sogar impulsive Leidenschaft klingt wie das rhythmische Tropfen des Regens, der über einen Bambus auf ein Schilfdach leise in eine Pfütze trommelt. Wenn man genau horcht, versteht man 7 Minuten Leidenschaft.
Leidenschaft ist etwas das Leiden schafft. Doch wer keine hat, dem fehlt ein Stück vom Leben.
Sieben Minuten,
Fantasie wird Wirklichkeit,
Leidenschaft leben.
Erst mit einer Leidenschaft erlebt der Mensch mit allen Sinnen. Dies mag ein schnelles Motorrad sein, der Sprung mit einem Fallschirm, oder auch das Tüfteln an einem Problem. Für jeden etwas anderes.
Leidenschaft leben,
Sinne saugen in sich auf,
Seelenerbeben.
Die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung werden auf einen Punkt konzentriert. Auf das Objekt der Leidenschaft. Liebende brauchen nicht mehr.
Seelen erbeben,
das Objekt der Begierde,
vereint die Welten.
Zeit ist relativ. Das ist nicht nur eine physikalische Erkenntnis. Sieben Minuten Leidenschaft können zu Sekunden, aber auch zu Stunden mutieren. Doch nur das Erleben zählt.
Welten vereinen,
die Zeiten schmelzen dahin,
Sieben Sekunden.
Zeitlose Sekunden gibt es in den Leidenschaften genauso wie kleine Ewigkeiten. Die Zeit ist zweitrangig. Wichtig ist nur die Präsenz von Subjekt und Objekt.
Sieben Sekunden,
in deine blauen Augen,
erklären die Welt.
Keine Fragen, keine Antworten. Wenn es einen Gott gibt und dieser in der Ewigkeit ruht, dann ist es sicher die Ewigkeit des
Augenblicks, der die Jahrmilliarden einer Schöpfung umfasst.
Der Leib wird Seele,
mein Wesen durchdringt deines,
mit allen Sinnen.
Leib, Seele? Ist der ganze Mensch mehr als die Summe seiner Gliedmaßen und Organe?
Mit allen Sinnen,
Liebe durchflutet den Geist,
Alles wird zu eins.
Leidenschaft bereichert um Neues. 1 + 1 macht 3. Nicht nur in der körperlichen Liebe. Auch andere Leidenschaften bereichern – um ein Leben. Leidenschaft bindet mit lustvollen Fesseln.
Alles wird zu eins,
mystische Wogen fluten,
Ich liebe Leben.
(Bildnachweis: © art of motion - Fotolia.com)
Vorsicht vor lyrischen Mädchenbusen
Johann Wolfgang von Goethe befand sich in vornehmer Gesellschaft und wurde vom Sohn der Gastgeber wie folgt angesprochen: „Hochverehrter Herr Geheimrat, auch wenn Sie Deutschlands Dichterfürst sind, möchte ich Ihnen dennoch die Wette anbieten, dass ich Ihnen zwei Wörter sagen kann, aus denen selbst Sie keinen Reim machen können.“
Goethe antwortete: „Junger Mann, ich nehme diese Wette gerne an, nennen Sie mir die zwei Wörter.“ Der junge Mann antwortete: „Die zwei Wörter sind Haustürklingel und Mädchenbusen.“ Nachdem Goethe sich einige Minuten zurückgezogen hatte, lieferte er als Beweis dafür, dass er tatsächlich Deutschlands Dichterfürst sei, nachfolgendes Gedicht; hier im Klickmich versteckt.
Haustürklingel und Mädchenbusen
Die Haustürklingel an der Wand
Der Mädchenbusen in der Hand
Sind beides Dinge wohlverwandt
Denn, wenn man beide leis berührt
Man innen drinnen deutlich spürt
Dass unten draußen einer steht
Der sehnsuchtsvoll nach Einlass fleht.
Doch ich möchte vor solchen literarischen Meisterwerken warnen. Allzuoft quält vorsätzliche Schamhaftigkeit, dass es beinahe kriminell erscheint. Wieviel Schüler mussten Jahrhunderte später noch leiden, weil allzu leichtfertig geschnürte Damen die Türglocke überhörten.
Goethe läutet mit frischem Reim
auf, Contessa, lass ihn ein
denn es lässt an manchen Tagen
das drängend Sehnen kaum ertragen.
Am Ende treibt er’s mit Gedicht
worauf erst Herz, dann Brüstung bricht.
Lass ihn ein, sonst wird zum Schluss
ein Lendensturm zum Kunstgenuss.
Der dichtet traurig immer weiter,
der Glockenton klingt gar nicht heiter,
Ihr Busen bliebe unberührt,
und ein Schüler rezitiert betrübt.
Denn es fand zu allen Tagen
Lehrer, denen das Betragen
eines Schülers gar nicht passt
der den Reim dann ziemlich hasst.
Muss er dann den Mädchenbusen
In der Hand das Klingelband
lernen bist man rot vor Glut ist
Contessa, lass ihn ein und gut ist.
(Bildnachweis: © Anatoly Repin - Fotolia.com)
Atomphysik und die Weisheit der Frauen
Als Autor findet man seine Anregungen überall. Wenn dann ein solcher Anreiz auch noch Wissenschaft und Frauen (meine Lieblingsthemen) zum Inhalt haben, ist die Ausgeburt an Weisheit, die ich mir einbilde, schon vorprogrammiert. Hier ist es der Bericht über eine Physik-Klausur, insbesondere der Zusatzfrage: Ist die Hölle exotherm? Keine Angst, so schlimm wird es nicht – nicht bei mir. Der Bericht findet sich in dem neumodischen Spoiler unten versteckt. Einfach draufklicken.
Ist die Hölle exotherm (gibt Hitze ab) oder endotherm (absorbiert Hitze)?
Die meisten Studenten begründeten ihre Meinung unter Bezug auf das Boyle’sche Gesetz (Gas kühlt sich ab, wenn es expandiert und erhitzt sich, wenn es komprimiert wird) oder mit einer Variante davon.
Ein Student allerdings schrieb folgendes:
Zuerst müssen wir wissen wie sich die Masse der Hölle über einen bestimmten Zeitraum hinweg verändert. Deshalb benötigen wir Angaben über die Rate mit der Seelen sich in die Hölle hineinbewegen und mit welcher Rate sie sie wieder verlassen. Ich denke, wir können mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß eine Seele, einmal in der Hölle, diese dann nicht mehr verläßt.
Deshalb: Keine Seele verläßt die Hölle.
Um zu ermitteln, wieviele Seelen die Hölle betreten, müssen wir die verschiedenen Religionen betrachten, die es heute auf der ganzen Welt gibt. Die meisten dieser Religionen legen fest, daß die Seelen all derjenigen, die nicht dieser Glaubensrichtung angehören, unweigerlich in die Hölle kommen. Da es mehr als eine Glaubensrichtung gibt und Menschen in der Regel nicht
mehr als einer von ihnen angehören, können wir mit ziemlicher Sicherheit folgern, daß alle Seelen in die Hölle kommen. Bei den derzeitigen Geburts- und Todesraten können wir erwarten, daß sich die Anzahl der Seelen in der Hölle exponential vergrößert.
Jetzt sollten wir auf einen Blick auf die Volumensänderung der Hölle werfen, da das Boyle’sche Gesetz besagt, daß Temperatur und Druck in der Hölle nur unverändert bleiben, wenn das Volumen der Hölle proportional zum Zugang neuer Seelen expandiert.
Dies läßt uns jetzt zwei Möglichkeiten:
1. Falls das Volumen der Hölle langsamer expandiert als der Neuzugang von Seelen, wird sich die Hölle unweigerlich aufheizen, bis sie explodiert.
2. Falls es schneller expandiert als die Zunahme der Seelenanzahl, verringert sich die Temperatur, bis die Hölle einfriert.
Was also trifft nun zu?
Ziehen wir die Aussage Teresas in Betracht, die sie mir gegenüber im ersten Semester machte, ‚eher friert die Hölle ein, als daß ich mit Dir schlafe‘ und außerdem die Tatsache, daß ich letzte Nacht mit ihr geschlafen habe, dann muß Annahme 2 zutreffen. Also bin ich sicher, daß die Hölle exotherm und bereits eingefroren ist.
Die logische Konsequenz dieser Theorie ist, daß die Hölle zugefroren ist und deshalb keine neuen Seelen Aufnahme finden können. Somit bleibt nur noch der Himmel, womit auch die Existenz einer göttlichen Macht bewiesen ist… und das wiederum erklärt auch, warum Teresa letzte Nacht andauernd „Oh, mein Gott! Oh, mein Gott!“ ausrief.
DIESER STUDENT ERHIELT ALS EINZIGER DIE BESTNOTE.
⇓ ⇓ ⇓
Was sagt mir das?
… und die Moral von der Geschicht‘:
Während Man(n) studiert die Geistesfragen
wälzt Bücher und Atlanten groß,
das holde Weib beschränkt sich gut erzogen
auf Einlassregeln für den Schoß.
Doch irgendwann begreift er auch,
die Weisheit kann nur der erringen,
der dem Ruf der Jungfer lauscht:
O mein Gott stöhnt wie von Sinnen.
Wie einfach ist die Welt gestrickt,
liegts doch nur an den Leibeslagen.
Wie fern ist doch der Sinn entrückt.
Macht nix, wird der Weise sagen.
(Bildnachweis: © MORO - Fotolia.com)
Jetzt per ebook
Im Jahr des Saturn – die versprochene Anthologie ist fertig und erhältlich. Diesmal stand die Veröffentlichung ganz im Zeichen der modernen Technik. Es ist ein ebook geworden. Einer Sammlung von semiprofessionellen Science-Fiction-Geschichten würdig. Statt zu blättern klickt man einfach und das „Eselsohr“ heißt jetzt „Lesezeichen“. Zu haben sind die kurzweiligen Abenteuer aus der Zukunft bei Lulu.com.
Inhaltsverzeichnis
- Schlafende Hunde
- Der Untergang des Kosmos
- Elysion
- Inkognito
- Wachablösung
- Wirbelstürme
- Das Soulmo Fula
- Rex Mundi
- Lebenswasser
- Grünes Licht für Professor Freifuß
- Verbrechen im Leuchten des Saturns
- Todeszone Titan
- Günstige Gelegenheit
- Die Schiffbrüchigen
- Das Ritual des Saturns
- Ich habe ein Buch gefunden
- Missverständnis!
- Der Kuss der grünen Fee
- Der Flug des Schmetterlings
- Galaktische Gepflogenheiten
- Celloachs Lied
- Die Geburtstagsüberraschung
- Benito auf verlorenem Posten
- Die letzte Chance
- Stromausfall
- Yaras Hochzeit
- Arche Botta
- Besitzergreifen
- Schicksalsplanet
- Kuss im Orbit
- Ethus Reise
- Der Zeitkontrolleur
- Nulldimension
- Energie
- Die Autoren
Wer ist schuld dran, dass Männer und Frauen anders ticken?
… ganz klar, der Säbelzahntiger.
Netter Herr Dahindenker, werden Sie jetzt sagen, weil die Männer sowiesoundüberhaupt die Schuld woanders suchen, muss das jetzt auch begründet werden. Wissenschaftlich, schlüssig und zackig. Also dann:
1. Der Mann als der Jäger musste schweigend (!) an das Mammut anschleichen. Jedes überflüssige Wort hätte den Säbelzahntiger überredet den Jäger aus dem Genpool zu schnappen. Ergo: Wer redet wird gefressen.
2. Die Frau konnte fröhlich kommunizierend den Brombeerbusch leeren und stellte sich vermutlich damals schon vor, sie wäre mit einer Freundin Schuhe shoppen. Ergo: Welche Brombeere wirklich zu ihr passt muss ausdiskutiert werden.
3. Die Männer, die den Säbelzahntiger nach dem Weg gefragt haben, haben sich die Antwort über viele Jahrtausende hindurch gemerkt. Ergo: JederMann weiß wo es langgeht. Umwege sind taktisch bedingt.
4. Doch auch ein gut eingespieltes Paarungspärchen kann sich seinen Urinstinkten nicht entziehen. „Jag‘ was“, sagte mein Weibchen heute im Supermarkt und drückte mir den Korb in die Hand. Anschließend widmete sie sich dem Brombeerstrauch, ich meine dem Obstangebot, während ich die Mammutherde suchte. Natürlich gegen den Wind. Ergo: Wenn Einkaufswägen Aufsitzer wären (vgl. Rasenmäher) würde uns Männern das Einkaufen viel mehr Spass machen.
5. Der Mann will jagen und ist mit einer Frage wie, „was willst du heute abend essen, Schatz“ schlichtweg überfordert. Manchmal trickse ich mein Weibchen aus, in dem ich ihr schlagfertig entgegne (man lernt ja als moderner Mann auch dazu), „das was im Kühlschrank ist“. Denn als Jäger kennt man seine Jagdgründe und weiß, wo die Mammuthäppchen grasen. Doch jahrtausendelange Prägung haben meine Frau besser auf Kommunikation getrimmt. „Und was tun wir in den Kühlschrank rein?“ Ergo: Bei weiblicher Kommunikation ist die Windrichtung egal.
6. Trotzdem nimmt man den unterschiedlichen Zugang zu den geschlechtsspezifischen Handlungen mit Erstaunen wahr. Ich betrachtete mir im Supermarkt einen raffiniert aussehenden Apfelschneider. Mein Weibchen meinte: „Das ist aber nichts zu essen.“ Worauf ich mit Begeisterung erwiderte: „Werkzeug, houh houh houh!“ Man könnte es ja bald mit einem Apfel, ähh … einem Säbelzahntiger zu tun bekommen. Ergo: Werkzeug erhöht auch heute noch die Potenz, sagen die Männchen allerorten.
7. Während das Männchen seine Gene naturgemäß weit streuen muss, sonst würde er seinen Lebenszweck nicht erfüllen, schleicht das Weibchen eines festen Paarungspärchens gern einmal zum Genshopping ans Wasserloch. Ergo: Evolutionsbiologisch ist Sex Pflicht!
8. Gene platzieren und ab, heißt die Devise beim Mann. Es könnte ja der Säbelzahntiger kommen. Ob man dann sein Heil in der Flucht oder im Schlaf sucht, hängt von der sozialen Beziehung zum Weibchen ab. Ergo: Nur wer schnell ist kann öfter.
7. Jungfrauen müssen reizen und der Mann glaubt zu hören: „Präge mich nach deinem Willen und mit deinem Stempel, weil ich gar so unerfahren bin.“ Die Botschaft lautet in Wahrheit wie schon vor Äonen: „Tausche das Fell des Säbelzahntigers gegen meine Brombeeren.“
Ergo: Mit Illusionen wurde schon immer getrickst.
8. Die Frau sucht hin und wieder gern das Wasserloch auf, um dort von fremden Jägern aufgelauert zu werden. Auch wenn der Mann kein Raubtier und die Frau keine Jagdbeute ist, hofft sie ebensolche für den Stamm heimzubringen. Ergo: Ist die Frau am Pool zugange, ist das nur zum Wohl des Stammes.
9. Männer denken nicht einmal etwas, um sich nicht abzulenken und den Säbelzahntiger auf seine Spur zu bringen. Frauen neigen daraus abzuleiten, dass Männer gedankenlos sind. Das ist jedoch falsch. Sie sind nur vorsichtig. Ergo: Kann die Frau beweisen, dass kein Säbelzahntiger in der Nähe ist? Also!
10. Was lernen wir daraus? Folgender Kommunikationsverlauf ist damit bewiesenermaßen evolutionsbiologisch absolut korrekt:
„Was denkst du, Schatz?“
„Nichts.“
(Bildnachweis: © sïanaïs / photocase.com)
ebook, ipad und die e-Kultur
Die Zukunft kommt immer näher. Man könnte meinen sie rast auf uns zu. Nicht immer ist das positiv, sales aber die Entwicklung der DIN A5-großen ebook-Reader und den etwas kleineren PDAs und iPhones werden von einer immer größeren Anhängerschaft begrüßt. Kann man doch in in einem Ding, generic kleiner als eine Brieftasche ganze Bibliotheken unterbringen. Literatur rückt näher an den Menschen. Das Gewicht ist immer gleich, ob man nun im 14-bändigen Brockhaus blättert oder in der neuesten Wirtschaftszeitung. Dem will ich mich absichtlich nicht entziehen. Deshalb habe ich ich dahingedacht.de e-würdig gemacht.
Bei der Fußzeile wartet eine hilfreiche Funktion auf, die die gesamte Seite der eingegebenen E-Mail-Adresse als pdf-Dokument zuschickt. Flux landet es auf dem persönlichen Lesegerät und kann betrachtet werden. Doch mehr noch habe ich in dahingedacht.de eingebaut. Wird die Seite von einem der kleinen elektronischen Handy-Terminkalender-ebookreader-Internetsurfer-PDA aufgerufen, baut sich die Website in einem platzfreundlichen Format auf.
Von Fräulein und Männin
Verniedlichung bei den Frauen ist mega-out, der Familienstand reine Privatsache. Die Lady von heute möchte nicht als noch nicht vollwertige Frau gelten, wenn sie nicht verheiratet ist. Im Umkehrschluss hieße das nämlich (und hat es viele Jahrhunderte), dass erst wenn sie vom Mann zur Frau gemacht wurde, sie eine wirkliche Frau ist. Wobei das Gefühl ihr Meister zu sein, schon etwas Bestechliches hat. Zumindest aus männlicher Sicht. Aber die Moderne hält gnadenlos Einzug. Das letzte standhafte Fräulein Kunigunda, immer brav und folgsam gelebt, ist nicht nur lang berentet, sondern auch bald zu Grabe getragen. Sogar ein kursiver Franke musste dies bemerken. Es wird immer enger für den Mann der Männer.
– Worst du scho amal wiedä auf dä Ge’maa?
Ob ich kürzlich im Rathaus war?
– Oddä so, ja.
Ja, das ist aber schon ein paar Tage her.
– Na, dou hast ja gsää, dass die a Neie hamm. So a jungs Ding.
Eine neue Mitarbeiterin?
– Ja, zwar mit Baralüüse-Busen, obbä so a Mundwärg, dou grauds dir fei!
Jetzt mal langsam. Was hat die Neue?
– A Mundwerk, wei a alda Bissgurg’n. Dei hodd g’soggt …
Nein, ich meine das andere.
– Baralüüse-Busen. Soug amoll, red ich ka deitsch?
Du meinst einen Paralyse-Busen?
– Jaja. A Gerääd, do geräät’st praktisch direkt in Baralüüse. Dem klaan Broudä vom Koma.
Gut. Den Teil deiner Rede kann ich mir jetzt vorstellen. Die neue Mitarbeiterin ist ansehnlich gebaut. Aber was bringt dich da so in Rage?
– Na, des Dings oben drübä. Des Mundwärg babbeld böös.
Hast du sie vielleicht unflätig angestarrt?
– Nix hob ich gmachd.
Oder ihr ein anzügliches Kompliment gemacht?
– Wos dengsdn du vo mir. Ich woss doch, wie mä sich auf dä Ge’maa benimmd.
Also dann mal ganz langsam. Du bist in die Amtsstube gekommen, hast die neue Mitarbeiterin gesehen, und dann?
– Woss dann?
Was hast du dann gemacht?
– Goar nix.
Irgendwas musst du doch gemacht haben.
– Gegrüßt hob ich hald.
Wie?
– Wos wie?
Wie hast du gegrüßt?
– Ich hob hald g’soggt: Griss Godd, Frollein Amtmoo. Wasst, ich hob ja denn Nohma noch nedd gwusst.
Und was hat sie darauf geantwortet?
– Richtig losbreddert is die Bissgurgn und hodd mich a Männla ghaasn. Väschtässt?
Wie waren den genau ihre Worte?
– Das Frollein Amtmoo könnt ich mir sonst wohin schmiän. Reikumma und sächsisch dischgrimmignieän und ich wär doch ahner vo denna annän und kennäd mich glei wiedä schleing. Dabei woll’d ich fei nur su an Freibier-Ausweis fürs Ge’maa-Fest hulln.
Moment mal. Da haben wir ja schon das Corpus delicti.
– Nix Gorbus delitschi. Über den hob ich fei gar näx gsoggd.
Du hast eine moderne junge Verwaltungsbeamtin mit Fräulein und Amtmann angesprochen? Da wäre ja Amtmännin noch besser gewesen, obwohl das auch schon ziemlich von vorgestern ist. Aber mit dem Fräulein hast du dir Wohl oder Übel den Freibiergutschein auf Lebenszeit versaut.
– Hääh?
Fräulein ist in etwa genauso korrekt, wie die Bezeichnung Negerkuss.
– du maanst, weil alles gschläckerd is?
Nein, weil es abwertend klingt.
– Wieso denn däs? Frollein klingt doch ned abwäadend. Da wass mä doch gleich, die is solo und der Babba soggd wuus lang gäd.
Eine moderne junge Frau würde sagen, ihr Beziehungsstatus geht niemand was an.
– Ob als Moo und Jächa muss i doch mei Jagdrefier känna.
Doch vielleicht wollen die Häschen nicht mehr Häschen sein. Es hat sich viel geändert, seid du dich das erste Mal rasiert hast. So schreibt die Frau von heute auch nicht mehr ‚ledig‘ oder ‚geschieden‘, sondern ‚unverheiratet‘ in ihren Lebenslauf.
– Und wie sag ich dann zu der Bissgurgn?
Guten Tag Frau Amtfrau.
– Und sonst näx?
Was willst du denn noch zur Begrüßung sagen?
– Zum Beispiel, wie’s dem Moo so gehd. Wassd scho, ich sag nur: ‚Jahchdrevier‘.
Damit würde ich vorsichtig sein. Vielleicht kannst du ja beim Gemeindefest rauskriegen, welche Familienstandsanredefloskel passt.
– Woss?
Aber unter uns unschuldigen Chorknaben: du bist doch nicht unbeweibt.
– und mei Alde is ned unbemannt. Dann samma wiedä quidd, väschtässd. Außerdem is sie auch ned immer wie a Engel zu mir.
Klar, sonst wäre sie auch ein bemannter Flugkörper, als Engel.
– Und ich a beleibter Beweibter, oddä?
Und Frau Amtfrau eine Verwaltungseinheit mit unbekanntem Vorzeichen.
– Ob a so moderne Fraa noch wass woss Freibier is?
Bestimmt. Weil bei Unterhopfung nur bedingt die Bemannung des Flugkörpers hilft.
– ach so hab ich dess noch gar ned g’seng. Sapperlodd.
(Bildnachweis: © benicce / photocase.com)